Vier Spätdienste und eine Feuerwehrfahrt – so lassen sich meine Begleitungen des Kommunalen Ordnungsdienstes Bonn in den letzten sechs Wochen zusammenfassen. Die Abende zeigen, wie nah Routine und Überraschung beieinanderliegen. Da beginnt ein Samstagabend nicht erst mit Kontrollen auf Schulhöfen, wo es meist um Betäubungsmittel geht, und endet noch lange nicht an der Rampe der Mondorfer Fähre, wo die Feuerwehrzufahrt freigehalten werden muss. Dazu kommen Ruhestörungen, bei denen die Reaktionen der Betroffenen zwischen kooperativ und uneinsichtig schwanken.

Typischerweise beginnen solche Schichten mit Fahrzeugstilllegungen, auch am Abend, auch am Wochenende. Dazu kommen dann schnell die Überprüfung der bekannten „Szene-Treffpunkte“ im Stadtgebiet. Dort gilt es, Jugendschutzauflagen durchzusetzen, Lärmbelästigungen zu unterbinden oder auch Konsumverbote durchzusetzen. Und „wenn man schon mal da ist“, auch das Ahnden von Parkverstößen. Zusätzlich kommen immer wieder unerwartete und für mich ungewöhnliche Einsätze: eine Wohnung muss geöffnet werden, deren Bewohner:innen im Urlaub sind und in der stundenlang ein Rauchmelder Alarm schlägt. Auch gehört die Begleitung einer suizidalen Person nach Psychisch-Kranken-Gesetz, kurz PsychKG, zum täglichen Geschäft, zumal es hier oftmals um Menschen in Ausnahmesituationen geht.

Und manchmal geht es um Situationen, die in unterschiedlicher Richtung aus dem „Business as usual“ herausstechen: eine größere Tierrettung mit zahlreichen Katzen, die in unklaren Verhältnissen gehalten wurden, oder ein Anruf wegen Glasscherben auf einem Gehweg – ein Fall, bei dem man sich schon fragen kann, warum nicht einfach selbst zum Besen gegriffen wird. Auch solche Einsätze gehören zum Alltag, und sie zeigen, wie breit das Spektrum der Aufgaben ist.

Besonders eindrücklich war schließlich die so genannte Feuerwehrfahrt – ein eigener Termin. Dabei prüfen Feuerwehr und Ordnungsamt neuralgische Punkte in der Stadt: enge Straßen, zugeparkte Ecken, Stellen, an denen im Ernstfall kein Löschfahrzeug mehr durchkäme. Es geht darum, Platz zu schaffen, bevor es zu spät ist.

Vier Spätdienste und eine Feuerwehrfahrt – zusammen ergänzen sie mein Bild vom Arbeitsalltag, der so vielfältig ist wie die Stadt selbst.